Was ist eine Stückliste?

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Eine Stückliste ist eine detaillierte Aufstellung von Bauteilen und Materialien, die benötigt werden, um ein bestimmtes Produkt herzustellen. In der Fertigungs- oder Produktionsplanung wird die Stückliste verwendet, um genau festzulegen, welche Teile in welcher Menge für die Herstellung eines Produkts erforderlich sind. Stellt man sich zum Beispiel ein Fahrrad vor, so stehen auf der Stückliste Artikel wie Räder, Rahmen, Sattel, Lichter, Bremsen und alle weiteren Teile. Diese Liste hilft, den Herstellungsprozess zu organisieren und sicherzustellen, dass alle notwendigen Komponenten vorhanden sind.

Wofür benötigt man die Stückliste?

Stücklisten werden vor allem von produzierenden Firmen genutzt, da sie alle Teile und Baugruppen des fertigen Produktes auflisten. Sie helfen, die Vollständigkeit zu gewährleisten. Außerdem sind sie wichtig für die Planung, dem Bestellen von benötigtem Material und zur Organisation der Aufgaben.

Somit werden Stücklisten von verschiedenen Abteilungen genutzt, darunter:

Entwicklung
Konstruktion
Kalkulation
Fertigung
Bedarfsplanung
Beschaffung
Ersatzteilwesen
Qualitätssicherung

Arbeiten die verschiedenen Abteilungen nur mit einem Auszug der für Sie relevanten Teile, können Fehler und Risiken entstehen.

Deshalb sollte besonders bei komplizierten Produkten, mit sogenannten integrierten Stücklisten gearbeitet werden. Zudem sollten alle Schritte mit den Listen gut abgestimmt sein, sodass alle Abteilungen mit den gleichen Informationen arbeiten können. Software wie ERP-Systeme können hier Abhilfe schaffen.

Verschiedene Arten von Stücklisten

Mengenübersichtsstückliste: Diese Stückliste löst ein Produkt in alle seine Einzelteile auf, ohne zwischen verschiedenen Vorkommen identischer Teile zu unterscheiden. Teile, die mehrfach verwendet werden, erscheinen nur einmal in der Liste, zusammen mit ihrer Gesamtmenge. In dieser Liste findet man normalerweise keine Baugruppen.
Baukastenstückliste: Diese Liste zeigt nur die wichtigsten Teile eines Produkts, deshalb nennt man sie „einstufig“. Baugruppen haben ihre eigene Liste und werden dann in übergeordneten Gruppen oder Endprodukten verwendet. Eine Software wie ein ERP-System, die Stücklisten ineinander (rekursiv) verwenden kann, ist für das effektive Anwenden dieses Baukastenprinzips sinnvoll.
Strukturstückliste: Diese Stückliste ist umfassender und enthält alle Einzelteile und Baugruppen eines Produkts. Sie fasst alle Fertigungsstufen mit logischen Beziehungen zusammen und wird daher als mehrstufig bezeichnet. Die Mengenangaben können sich auf das fertige Produkt oder eine Einheit des übergeordneten Teils beziehen.
Variantenstückliste: In der Variantenstückliste werden mehrere einzelne Stücklisten zusammengefasst, wobei die Bestandteile größtenteils identisch sind. Dies ist der Fall, wenn ein Produkt in verschiedenen Varianten, z. B. Farben, hergestellt wird.

Stücklisten in modernen ERP-Systemen

ERP-Systeme bieten wesentliche Unterstützung bei der Verwaltung von Stücklisten in folgenden Bereichen:

Strukturierte Datenverwaltung: ERP-Systeme ermöglichen eine systematische Verwaltung von Stücklisten, indem sie alle Informationen zu den Einzelteilen und Baugruppen eines Produkts strukturiert speichern. Dadurch wird die Genauigkeit und Transparenz in der Produktionsplanung verbessert.
Konsistente Datenbasis: Durch die zentrale Datenbank eines ERP-Systems wird sichergestellt, dass alle Abteilungen und Anwender mit einer gemeinsamen und konsistenten Datenbasis arbeiten. Dies minimiert Fehler und Inkonsistenzen, die bei dezentralen Datenquellen auftreten könnten.
Effiziente Arbeitsabläufe: ERP-Systeme optimieren Produktionsprozesse, indem sie Stücklisten in den Arbeitsablauf integrieren. Dies erleichtert nicht nur die Zusammenstellung von Produkten, sondern ermöglicht auch eine effiziente Planung von Ressourcen, Materialien und Arbeitskräften.
Flexibilität in der Produktvariation: ERP-Systeme unterstützen die Verwaltung von Variantenstücklisten, was besonders wichtig ist, wenn Produkte in verschiedenen Ausführungen hergestellt werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedliche Kundenanforderungen und Marktanforderungen.
Kalkulation und Kostenkontrolle: Durch Funktionen wie die automatische Berechnung von Preisen und Kosten auf Grundlage von Stücklisten unterstützen ERP-Systeme Unternehmen bei der genauen Kalkulation von Produktionskosten. Dies ist entscheidend für eine effektive Kostenkontrolle und Rentabilitätsanalyse.
Dokumentation und Compliance: ERP-Systeme tragen dazu bei, rechtliche Anforderungen und Qualitätsstandards einzuhalten, indem sie eine präzise Dokumentation der Produktstrukturen ermöglichen. Dies ist insbesondere in Branchen mit strengen Vorschriften von Bedeutung.

Zusammengefasst tragen ERP-Systeme dazu bei, die Produktionsprozesse zu optimieren, die Datenkonsistenz zu gewährleisten, Kosten im Blick zu behalten und die Flexibilität in der Produktion zu erhöhen.

Fazit

Stücklisten sind essenzielle Werkzeuge in der Fertigungs- und Produktionsplanung von Unternehmen. Sie bieten eine detaillierte Übersicht über die benötigten Bauteile und Materialien, um ein spezifisches Produkt herzustellen. Durch die klare Strukturierung unterstützen sie nicht nur den Herstellungsprozess, sondern dienen auch der Sicherstellung der Vollständigkeit und Genauigkeit.

Stückliste – kurz und kompakt

Detailgenaue Auflistung von Bauteilen und Materialien für die Herstellung eines Produkts.
Von verschiedenen Abteilungen wie Entwicklung, Konstruktion, Fertigung, etc. verwendet.
Risiken: Mögliche Fehler und Risiken bei der Nutzung von Teilauszügen.
Integrierte Stücklisten: Empfehlenswert, besonders bei komplexen Produkten, um Fehler zu vermeiden.
Arten von Stücklisten: Mengenübersichtsstückliste, Baukastenstückliste, Strukturstückliste, Variantenstückliste.
Optimierung von Produktionsprozessen, Kostenkontrolle und erhöhte Flexibilität in der Produktion.